fühlen

fühlen

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füh|len ['fy:lən], fühlte, gefühlt/ (nach vorangehendem Infinitiv auch) fühlen:
1. <tr.; hat durch Betasten oder Berühren feststellen:
man konnte die Beule am Kopf fühlen.
Syn.: tasten.
2. <tr.; hat
a) mit den Nerven wahrnehmen, als Sinnesreiz (körperlich) bemerken:
Schmerzen im Bein fühlen; sie hat ihre Kräfte wachsen fühlen/gefühlt.
b) seelisch empfinden:
sie fühlten Abneigung, Mitleid; er fühlte sofort, dass er einen Fehler gemacht hatte.
Syn.: empfinden, merken, spüren, verspüren.
3. <+ sich>
a) sich (in einem bestimmten inneren Zustand) befinden:
ich fühlte mich glücklich, krank.
b) sich halten für:
ich fühle mich schuldig, verantwortlich.

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füh|len 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉
1. mit dem Tastsinn wahrnehmen
2. körperlich od. seelisch empfinden, spüren (Schmerz, Freude)
● ich fühle, dass er mir nicht vertraut ● eine Berührung \fühlen; Hunger, Durst \fühlen; Kälte, Hitze \fühlen; jmdm. den Puls \fühlen; einen bohrenden Schmerz \fühlen; einen Stich, einen Schlag \fühlen; fühlst du nicht den Unterschied? ● er ließ es dich \fühlen, dass er sich über dich geärgert hat; sie ließ ihn ihre ganze Enttäuschung, ihren Ärger \fühlen ● ich fühlte die kalte Mauer durch die Kleider hindurch; Liebe, Hass für jmdn. \fühlen; die Berufung zum Arzt in sich \fühlen; ich fühle (deinen Schmerz) mit dir ● ein \fühlendes Herz haben
II 〈V. intr.〉
1. körperl. Empfindungen, seel. Regungen haben
2. tasten, tastend greifen (nach)
● jedes Lebewesen fühlt ● er fühlte nach dem Geld in seiner Tasche
III 〈V. refl.〉 sich \fühlen
1. ein Gefühl von etwas haben
2. 〈umg.〉 stolz sein, sich wichtig vorkommen
● er fühlt sich 〈umg.〉 kommt sich wichtig vor ● sich angesprochen, getroffen \fühlen; sich beleidigt, verletzt \fühlen; sich zum Künstler, Dichter usw. berufen \fühlen glauben, dass man dafür geboren ist; sich angenehm, unangenehm berührt \fühlen; sich besser, schlechter \fühlen; sich fremd (in einer neuen Umgebung) \fühlen; sich glücklich \fühlen; sich heimisch \fühlen; sich krank \fühlen; sich schuldig \fühlen; sich stark genug \fühlen, etwas zu tun; sich verpflichtet \fühlen, etwas zu tun; sich für etwas, für jmdn. verantwortlich \fühlen; sich wohl \fühlen ● wie \fühlen Sie sich?; sich wie zu Hause \fühlen
[<ahd. fuolen, engl. feel <westgerm. *foljan]

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füh|len <sw. V.; hat [mhd. vüelen, ahd. fuolen, eigtl. wohl = tasten]:
1.
a) mit dem Tastsinn, den Nerven wahrnehmen; körperlich spüren:
einen Schmerz, die Wärme der Sonne f.;
er fühlte sein Herz schlagen;
sie hat ihr Ende kommen f./gefühlt;
b) tastend prüfen, feststellen:
[jmdm.] den Puls f.;
man kann die Beule am Kopf f.
2. seelisch empfinden:
etw. instinktiv f.;
Achtung für jmdn., Mitleid mit jmdm. f.;
er fühlte, dass er auf dem richtigen Weg war;
sie ließ ihn ihre Verachtung f. (zeigte sie ihm);
sie fühlen als Franzosen (fühlen sich zu den Franzosen gehörig);
ein fühlendes Herz (ein Mensch, der Mitgefühl hat).
3. tastend nach etw. suchen:
er fühlte sofort, ob seine Brieftasche noch vorhanden sei.
4. <f. + sich>
a) von seinem körperlichen od. seelischen Zustand, von seiner Lage, Situation o. Ä. eine bestimmte Empfindung haben:
sich krank, besser, geborgen, einsam f.;
sie fühlt sich seit gestern nicht wohl;
wie fühlen Sie sich?;
b) sich in seinem Gefühl für etw. halten:
sich schuldig, betrogen f.;
sie fühlte sich verpflichtet, ihm zu helfen;
sich für etw. verantwortlich, nicht zuständig f.;
sich beengt, bedroht f.;
ich fühle mich hier fremd;
c) (ugs.) auf etw. stolz u. davon ganz durchdrungen sein:
er fühlt sich mächtig [in seiner neuen Würde];
sich als große Heldin f.

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fühlen,
 
1) mit dem Tastsinn wahrnehmen, körperlich spüren;
 
2) seelisch empfinden;
 
3) von seinem körperlichen oder seelischen Zustand, von seiner Lage oder Situation oder Ähnlichem eine bestimmte Empfindung haben.

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füh|len <sw. V.; hat [mhd. vüelen, ahd. fuolen, eigtl. wohl = tasten]: 1. a) mit dem Tastsinn, den Nerven wahrnehmen; körperlich spüren: einen Schmerz, die Wärme der Sonne f.; er fühlte sein Herz schlagen; er hat sein Ende kommen f./gefühlt; b) tastend prüfen, feststellen: [jmdm.] den Puls f.; man kann die Beule am Kopf f. 2. seelisch empfinden: etw. instinktiv f.; Achtung für jmdn., Mitleid mit jmdm. f.; er fühlte, dass er auf dem richtigen Weg war; sie ließ ihn ihre Verachtung f. (zeigte sie ihm); sie fühlen als Franzosen (fühlen sich zu den Franzosen gehörig); ein fühlendes Herz (ein Mensch, der Mitgefühl hat); ∙ <mit Dativobj.:> Ein guter treuer Kerl wird gemisshandelt, und der Schwester lässt man's auch f., dass sie - (Iffland, Die Hagestolzen I, 5). 3. tastend nach etw. suchen: er fühlte sofort, ob seine Brieftasche noch vorhanden sei; [im Dunkeln] nach dem Lichtschalter f. 4. <f. + sich> a) von seinem körperlichen od. seelischen Zustand, von seiner Lage, Situation o. Ä. eine bestimmte Empfindung haben: sich krank, besser, geborgen, einsam f.; überall fühlt er sich überwacht; sie fühlt sich seit gestern nicht wohl; wie fühlen Sie sich?; Sie fühlt sich nicht (ugs.; es geht ihr nicht gut; Brot und Salz 359); b) sich in seinem Gefühl für etw. halten: sich schuldig, betrogen f.; sie fühlte sich verpflichtet, ihm zu helfen; sich für etw. verantwortlich, nicht zuständig f.; sich beengt, bedroht f.; ich fühle mich hier fremd; c) (ugs.) auf etw. stolz u. davon ganz durchdrungen sein: er fühlt sich mächtig [in seiner neuen Würde]; sich als große Heldin f.; der fühlt sich aber [nachdem er leitender Angestellter geworden ist]!

Universal-Lexikon. 2012.

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